Ein Abend mit den SchreiberlingenKatharina Gade
Am 28. März 2014 fand im gut besuchten Zeitungscafé die neueste Die Schreiberlinge-Lesung statt. Wieder launig moderiert von unserem Gründungsmitglied und obendrein geschätzten Verleger Peter Hellinger, war die Lesung diesmal zweigeteilt in einen allgemeinen Teil mit vorwiegend brandneuen Schreiberling-Texten und einen zweiten, der schließlich Geschichten aus unserem Vampyrus-Thriller darbot.
Gründungsmitglied Doreen Förtsch schaffte es anschließend, mit ihrem neuesten Gedicht über Verlust traurige wie poetische Momente zu setzen, bevor Uwe Wartha, der, wie sein Buch „Die Zeit fällt durch den Sand“ beweist, auch ein hervorragender Gedichteschreiber ist, mit seiner autobiografisch gefärbten und wunderbar leichten Kurzgeschichte über einen Cola-Diebstahl unter Jugendlichen die Stimmung wieder auflockerte.
Verena Nagel setzte dazu wieder einen Kontrapunkt mit ihrer Klaviergeschichte über Ehrgeiz, Talent und Neid, bevor Peter Hellinger mit seiner herrlich komischen Geschichte über einen überforderten Call-Center-Mitarbeiter, für den das ganze Leben bald nur noch mit Service-Plattitüden zu bewältigen ist, unter Gelächter und Beifall die Pause einläutete.
Der zweite Teil unserer Lesung war eine Premiere, war es doch unsere allererste Vampyrus-Lesung. Vampyrus – ein tiefmagisches Pergament, gefertigt, wie der Name vermuten lässt, aus der Haut eines Vampirs, verleiht demjenigen, der darauf mit dem Blut seines Opfers dessen Namen oder einen Befehl setzt, unermessliche Macht über denselben und dessen Handeln. Aus einer Idee bei einem unserer monatlichen Schreiberling-Treffen entstanden, bildetet das Vampyrus den Grundstock für eben jenes Buch: Unseren Vampyrus-Thriller, dessen einzelne Geschichten mal mehr, mal weniger verbunden sind, aber immer um das Vampyrus kreisen.
Gerhard Schmeußer machte den Anfang und las daraus seine heitere Geschichte über einen Unterschriftenstand der bissigen Art und den Grund, warum auch Vampire ab und zu mal unseren Schutz benötigen. Gabi Schlegels Geschichte von einem korrupten Politiker, der in den Bann des magischen Pergaments gerät, verbreitete angenehm gruselige Stimmung, bevor Gaby Stegmeier uns zum Schluss mit einem Ausschnitt aus ihrem „Gerberlehrling“ mit viel Atmosphäre in das mittelalterliche Nürnberg entführte, wo auch schon düstere Magier und Werwölfe um das begehrte Pergament aus Vampirhaut gekämpft hatten. Als Verleger und Organisator der Lesung gehörte Peter Hellinger, der mit seinen Bram-Stoker-Notizen, angelehnt an das berühmte Vorbild, die einzelnen Vampyrus-Geschichten elegant zu einem Ganzen verknüpft hatte, anschließend selbstverständlich das Schlusswort.
An dieser Stelle danken wir Jessica Schlegel, Chrissy Dötzer und Florian Stegmeier, die sich liebenswürdigerweise bereit erklärt hatten, an diesem Abend unsere Lesung mit einer kleinen Live-Performance als Vampire nebst Opfer zu veredlen und unserer „Wasserglas-Lesung“ so den nötigen Event-Charakter zu verleihen.
Wir bedanken uns auch beim Team des Zeitungscafés für die Hilfe bei der Organisation und die hervorragende Bewirtung unserer Gäste. Vergessen wollen wir auch nicht Florian Stegmeier und Ivan Vilic bedanken, die an diesem Abend als Fotografen unsere Lesung dokumentiert und uns die Fotos zur Verfügung gestellt haben.
Anmerkung des Verlags: Unser Dank geht auch an Katharina Gade, die uns an der Kasse zur Hand ging und diesen Bericht verfasste.
Alle Bilder © Florian Stegmeier und Ivan Vilic